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1 πάσχω
πάσχω, nur praes. u. impf., die übrigen tempp. werden von ΠΑΘ, aor. ἔπαϑον, u. von ΠΕΝΘ, fut. πείσομαι, perf. πέπονϑα, gebildet; ep. πέποσϑε für πεπόνϑατε, Hom. Il. 3, 99, πεπαϑυῖα für πεπονϑυῖα, Od. 17, 555; dor. πέποσχα, Stesichor. bei Phot. lex.; bei Her. 9, 37 das fut. πήσομαι, f. v. l.; πήσας bei Aesch. Ag. 1607 ist in παίσας od. πταίσας geändert; – leiden; eine Einwirkung von außen erfahren, wobei man sich leidend verhält, also übh. irgend einen Eindruck, sei es ein guter oder ein schlechter, empfangen, im Ggstz der eigenen freien Thätigkeit; wie παϑεῖν u. ἔρξαι einander entgegstzt sind, Od. 8, 490; vgl. Aesch Ag. 1545. 1643; Soph. O. C. 268 u. sonst, wie in Prosa, Thuc. 7, 71; Xen. Cyr. 7, 1, 40. – Gew. etwas Schlimmes, Unangenehmes erfahren, erleiden, erdulden, sowohl mit dem Zusatz κακά u. ä., als auch ohne diesen, Hom. u. Folgde überall; ἄλγεα, Il. 20, 297; οὐλὴν ὅττι πάϑοι, Od. 19, 464; μάλα πόλλ' ἔπαϑον καὶ πόλλ' ἐμόγησα κύμασι καὶ πολέμῳ, 5, 223; oft μή τι πάϑῃς, daß dir nichts Uebeles begegne, kein Unglück widerfahre; ἔγνω παϑών, er hat durch schlimme Erfahrungen gelernt, Hes. O. 220; ἴδεσϑέ μ' οἷα πρὸς ϑεῶν πάσχω ϑεός, Aesch. Prom. 92; πτωμάτων γὰρ ἄξια πάσχω τε καὶ πέπονϑα καὶ πείσομαι, Eur. Troad. 468; Soph., Ar. u. in Prosa; πεισόμενος πολλά τε καὶ λυγρά, Her. 9, 37; daher παϑόντες ταῠτα πρὸς Αἰγινητέων, von Seiten der Aegineten eine Niederlage erlitten haben, 5, 89. 6, 88; in ἐάν τι πάϑω, εἴ τι πάϑοιμι, liegt gew. ein Euphemismus, wenn mir Etwas zustoßen, etwas Menschliches begegnen sollte, d. i. wenn ich sterben sollte, vgl. Callin. el. 17; Her. 8, 102 u. oft bei den Att., wie Is. 1, 4 Plat. Menex. 246 c; sogar ἄν τι ἡ δέλτος πάϑ ῃ, wenn sie verloren gehen sollte, Ep. II, 312 d, vgl. ἤν τι ναῠς πάϑῃ, Eur. I. T. 755. – In der Frage τί πάϑω; τί πείσομαι; ist immer der höchste Grad der Noth und Verlegenheit ausgedrückt, in welche Jemand durch gewaltsam auf ihn eindringende Unstände gerathen ist, was wird mir begegnen? was wird aus mir werden? wodurch der Fragende bezeichnet, daß er das Schlimmste erwartet; Il. 11, 404 Od. 5, 465; Her. 4, 118; Aesch. Spt. 1049; Soph. O. C. 216 Tr. 969; vgl. Valck. Eur. Phoen. 902. Wenn auch zuw, ilen unser »was soll ich thun?« (vgl. noch Plat. Euthyd. 302 d, ὡμολόγηκα, ἔφην· τί γὰρ πάϑω; konnte ich denn anders?) dieser Frage entspricht, so liegt doch in dem griechischen Ausdrucke nie der Nebenbegriff der Thätigkeit, sondern immer die leidende Unterwerfung unter ein Schicksal od. unter eine andere Uebernacht. Eben so liegt in τί παϑών; auch ohne weiteren Zusatz der Begriff des Schlimmen, Nachtheiligen, τί παϑόντε λελάσμεϑα ϑούριδος ἀλκῆς; II. 11, 313, was ist uns so Schlimmes begegnet, daß wir unserer Kraft und der muthigen Gegenwehr vergessen? τί παϑόντες γαῖαν ἔδυτε, Od. 24, 106, welch' Unglück ist euch begegnet, daß ihr in die Unterwelt kamet? Häufig wird es, wie das verwandte τί μαϑών (s. μανϑάνω), kurz übersetzt: warum? es ist aber immer der Grund eines schlimmen Begebnisses in einent äußeren Zwange oder in einer leidenschaftlichen Stimmung, die den Handelnden seiner Freiheit beraubt hat, dadurch bezeichnet, also was ist dir begegnet oder widerfahren? was plagte dich, focht dich an? vgl. Ar. Nubb. 340 Pax 701; Sp., wie Luc. Pisc. 29. – Die Bdtg des Unglücks liegt auch in der in der att. Gerichtssprache häufigen Vrbdg παϑεῖν ἢ ἀποτῖσαι, wo ersteres auf Leibes- u. Todesstrafe, letzteres auf Geldbuße geht, Dem. 24, 105, wo er 119. 146 erkl. ἐν γὰρ τῷ παϑεῖν καὶ ὁ δεσμὸς ἔνι; vgl. Lpt. 155 u. sonst, Plat. Polit. 299 a, Xen. Mem. 2, 9, 5 u. bes. Oratt. – Im Ggstz von ποιέω obscön, Aesch. 3, 162, vgl. Dem. 18, 130. – Durch Adverbien bestimmt ist a) κακῶς πάσχειν übel daran sein, sich übel befinden, unglücklich sein; Od. 16, 275; Ar. Plut. 900; Her. 3, 146 u. in att. Prosa; κακῶς πάσχειν ὑπό τινος, Aesch. Prom. 1043, Uebles, Unglück, Schmach von Einem erleiden; Thuc. 8, 48. – Eben so b) εὖ πάσχειν, wohl daran sein, sich wohl befinden, glücklich sein; Pind. P. 3, 104. 1, 99; ἐσλόν τι, 9, 92, öfter, κραδίῃ εὖ πείσομαι, ich werde mich in meinem Herzen wohl befinden, Theogn. 977; ὅσοι πάϑόντες. εὖ κακοῠσί μ' ἐκδίκως, Aesch. Prom. 978; εὖ δρῶσαν εὖ πάσχουσαν, Eum. 830; übh. Gutes erfahren, von Einem Wohlthaten erhalten, Gutes erleiden, ἀνϑ' ὡν ἔπασχον εὖ χάριν δοῠναι, Soph. O. C. 1486; vgl. παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα, Phil. 501; αὐτοὶ ἐκ τοῦ εὖ εἰπεῖν τὸ παϑεῖν εὖ ἀντιλήψονται, Thuc. 3, 40; auch ἀγαϑὰ πάσχειν, Her. 2, 37; ὅσον πέπονϑας ἀγαϑόν, Ar. Equ. 187; Dem. u. Folgde; καὶ ταῠτα εὖ πεπονϑὼς ὑπ' αὐτοῠ, Luc. de calumn. 3; so daß also, wo πάσχω in gutem Sinne gebraucht ist, es diesen immer erst durch einen näher bestimmenden Zusatz erhält, das absolut stehende Verbum nur in schlimmem Sinne steht. – Allgemeiner, sich in irgend einer Stimmung befinden, die man sich aber nicht selbst giebt, sondern die durch Eindrücke oder Einwirkungen von außen her entstanden ist; πάσχειν τι πρός τινα, in eine Leidenschaft, Stimmung gegen Jemand gerathen und davon abhängig werden, ἔγωγε ὁμοιότατον πάσχω πρὸς τοὺς φιλοσοφοῠντας ὥςπερ πρὸς τοὺς παίζοντας, Plat. Gorg. 485 a; πάσχομέν τι τοιοῠτον περὶ τὰ ἐν τοῖς ξύλοις, Phaed. 74 d; τοιοῠτον οὐδὲν ἔπασχον, so ging es ihnen nicht, Conv. 215 e; πέπ ονϑα τὸ τῶν πολλῶν πάϑος, es ging mir so, wie dem großen Haufen, ich erfuhr an mir dasselbe, Gorg. 513 b; Alc. I, 118 b; οἷον καὶ ἡ τριὰς πέπ ονϑε, Phaed. 104 a, wie es ging; auch ϑεῖον πεπ όνϑατε, Rep. II, 368 a; ϑεῖον πάϑος πεπονϑέναι, Phaedr. 238 c; πάσχομεν τὰ τοῠ Τηλεμάχου, es widerfährt uns dasselbe wie dem Telemach, es geht uns wie dem Telemach; τὸ τοῠ Ὁμήρου παϑεῖν, wie Homer sagt, Rep. VII, 516 d; Conv. 198 c ἵνα μὴ ταὐτὸ πάϑ ητε τῷ ἵππῳ, daß euch nicht dasselbe, wie dem Pferde (in der Fabel) begegne; auch ὑϊκὸν πάσχει, es begegnet ihm etwas Schweinisches, d. i. es ergeht ihm wie den Schweinen, Xen. Hem. 1, 2, 30; ὥςτε μήτε ἀπειρίᾳ ἐπιϑυμῆσαί τινα τοῠ ἔργου, ὅπερ ἂν οἱ πολλοὶ πάϑοιεν, Thuc. 1, 80, wie es den Meisten gehen möchte; ὅπερ γὰρ οἱ τὰς ἐγχέλεις ϑηρώμενοι πέπονϑας, Ar. Equ. 864. – In der philosophischen Sprache der Stoiker bezeichnet πάσχειν übh. die Abhängigkeit von den äußeren Gegenständen, die Eindrücke, welche man durch sie erhält, und die Vorstellung, welche man dadurch von ihnen erhält; dah. mit folgdm ὅτι = sich vorstellen, meinen, daß Etwas sei, Arr. Epict. 1, 28, 3. 13. – Bei den Gramm. von den Affectionen und Veränderungen eines Wortes.
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2 εὖ
εὖ, neutr. von ἐΰς (s. unten), bei Epik. vor einem Doppelconsonanten auch ἐΰ, Il. 3, 235 Od. 4, 408, gut, wohl, recht, tüchtig, im Ggstz von κακῶς, von Hom. an überall, bes. in Verbindung mit Verbis, εὖ καὶ ἐπισταμένως, Il. 10, 265 Od. 20, 161; εὖ κατὰ κόσμον, wohl nach Gebühr, Il, 10, 472; vgl. ὀρϑῶς τε καὶ εὖ, Plat. Men. 96 e; seltener = wohlbehalten, glücklich, behaglich, Od. 3, 188. 190. 19, 79, u. auch sp. in der Vrbdg mit ζῆν. Am häufigsten sind sonst die Vrbdgn mit οἶδα, εὖ εἰδώς, εὖ ἔγνωκα u. ähnl., Pind. N. 4, 43 P. 4, 287; Aesch. Spt. 357; Soph. O. R. 59; εὖ μέντοι ἴστε Plat. Apol. 20 d. – Εὖ ἔρδειν τινά, Gutes erweisen, wie εὐεργετέω, Il. 5, 650; εὖ δρᾶν τινα, Tragg. u. sonst, wie εὖ παϑεῖν, der Ggstz, Wohlthaten von Einem empfangen; ὅστις γὰρ εὖ δρᾶν εὖ παϑὼν ἐπίσταται Soph. Phil. 668, wie Aesch. εὖ δρῶσαν, εὖ πάσχουσαν Eum. 830 abdi; εὖ πάσχειν = glücklich sein, Soph. Phil. 501, wie oft εὖ πράττειν, sich wohl befinden (s. das verbum), u. εὖ ἔχειν, sich in einem guten Zustande befinden. – Εὖ λέγειν τινά, Gutes von ihm sagen; εὖ λέγεις, gut gesprochen, Plat.; εὖ κλύειν, in einem guten Rufe stehen, u. ä., die bei den einzelnen Verbis bemerkt sind. – Mit dem Artikel, ἀνδρός τοι τὸ μὲν εὖ δίκαιον εἰπεῖν, das Gute, Passende, Soph. Phil. 1125, ch., wie Aesch. τὸ δ' εὖ νικάτω, κρατοίη, Ag. 120. 340, das was Glück u. Segen bringt; τοῦ εὖ ἕνεκα, zu einem guten Zwecke, Arist. de sens. 1. – Mit ausgelassenem εἶναι, τί τῶνδ' εὖ; Aesch. Ch. 534; εὖ τὰ τῶν ἐγχωρίων Suppl. 595. – Bei manchen Wörtern dient es zur Verstärkung, so Sp. 'εὖ σαφῶς u. σαφῶς εὖ u. ä.; auch εὖ καὶ μάλα, Plat. Conv. 194 a; κάρτα εὖ Her. 3, 150.
Aus dem Alterthum ist die Betonung ἔϋ überliefert, in Betreff welcher man Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 384 vergleiche.
In den häufigen Zusammensetzungen mit Nominibus (denn mit Verbis wird es nie zusammengesetzt, vgl. Lob. zu Phryn. p. 561 ff) drückt es entweder den guten Zustand, die Leichtigkeit oder Vergrößerung aus, oft den Zusammensetzungen mit πολύ entsprechend, u. denen mit δυς- u. κακός entgegengesetzt. Folgt in der Zusammensetzung auf εὖ ein Doppelconsonant, so wird es bei den Epikern gewöhnlich in ἐϋ gedehnt.
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3 δράω
δράω δράσω, thun; perf. pass. δέδραμαι, Eur. Andr. 800 u. sonst, aber bei Sp. häufig δέδρασμαι, als v. l. auch Thuc. 3, 54; δρασϑείς 6, 53; ἐδράσϑη Poll. 9, 156; s. unten adj. verb. – Bei Homer einmal: Odyss. 15, 317 αἶψά κεν εὖ δρώοιμι μετὰ σφίσιν, ὅ ττ' ἐϑέλοιεν, von einem Diener, der aufwarten, bedienen will. Merkwürdig ist, daß die beiden einzigen Homerischen Composita, παραδράω und ὑποδράω, sich auch nur in demselben Stücke der Odyssee finden, jedes einmal, vom Aufwarten des Dieners, Odyss. 15, 324 οἷά τε τοῖς ἀγαϑοῖσι παραδρώωσι χέρηες, vs. 333 οἵ σφιν ὑποδρώωσιν. Von andern Wörtern desselben Stammes finden sich bei Homer δραίνω, ὀλιγοδρανέω. δρηστήρ, δρήστειρα, ὑποδρηστήρ, δρηστοσύνη. – Folgende: a) intrau., thätig sein; handeln, im Ggstze von παϑεῖν, bes. bei den Dorern, wie das att. πράττω. Arist. poet. 3, 6; so εὖ δρῶσαν, εὖ πάσχουσαν Aesch. Eum. 830; vgl. Ch. 311; ὅστις γὰρ εὖ δρᾶν εὖ παϑὼν ἐπίσταται Soph. Phil. 668; ποιεῖν καὶ δρᾷν, thun u. handeln, vrbdt Plat. Soph. 233 d. – b) traus., vollbringen, ausführen; τί, etwas Gewaltiges ausführen, im guten und im bösen Sinne; Tragg. u. in Prosa; οὐδὲν δράσεις, du wirst nichts ausrichten, Ar. Eccl. 704; οἱ δεδρακότες, die Thäter, die Schuldigen, D. Hal. 2, 52. 4, 5; vgl. Soph. O. R. 246; ὁ δράσας Plat. Lgg. IX, 878 e; τὰ δρώμενα, das Gethane, die Thaten, Soph. oft; – τινά τι, Einem etwas anthun; τοιαῠτ' Ἀτρεῖδαί με δεδράκασι Soph. Phil. 315; ὅσιον ϑεοὺς δρᾶν Eur. Suppl. 40; τί ποτ' ἀγαϑὸν ἂν δράσειεν ἡμᾶς; Plat. Legg. I, 641 a; τί ἂν δράσειεν αὐτοὺς ὅ τι οὐκ ἂν μεῖζον ἀντιπάϑοιεν Thuc. 6, 35; aber πᾶν δέ σοι δρῴημεν ἄν Eur. Cycl. 132 ist: in Allem möchten wir dir dienen, beistehen; μὴ δρᾶ τοὺς τεϑνηκότας κακῶς Soph. Ai. 1133, u. A.; τὰ εὖ δεδρασμένα, Wohlthaten, Thuc. 3, 54; δρᾶν εἴς τινα, gegen Einen verüben, Soph. O. C. 980; Dio Cass. 71, 3; ταὐτὰ δρᾶν περί τι, eben dasselbe thun, Plat. Polit. 279 c; vgl. τὰ περὶ τοὺς Ἑρμᾶς δρασϑέντα Thuc. 6, 53; – πάντα δρᾶν, bei Tragg. u. in Prosa, Alles thun, Alles aufbieten; τί δρῶ; was soll ich thun? Tragg.; –. τὸ δρῶν, das Thätigsein, der Beistand, Soph. O. C. 1600; οἶσϑ' ὃ δρᾶσον, weißt du, was du thun mußt? Ar. Pax 1061 u. öfter; vgl. Hermann zu Viger. p. 740; – τουτὶ τί δρᾷ τὸ ποτήριον; d. i. was bedeutet dieser Becher? Ar. Equ. 237. Nach Ath. XIV, 660 a heißt es in der ältern Sprache auch »ein Opfer verrichten«, ἔρδειν. – Adj. verb. δραστέος, was gethan werden muß; ἐκμαϑεῖν τί δραστέον Soph. O. R. 1443; ὁποῖα δραστέ' ἐστίν Tr. 1194; Eur. u. Plat. Polit. 268 d Phil. 20 a.
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